Familien- und Systemaufstellungen

Die Familienaufstellung ist eine therapeutische Methode, die ihren Ursprung in den 1990er Jahren bei dem deutschen Psychotherapeuten Bert Hellinger hat, dieser entwickelte die Methode als Teil seines integrativen Ansatzes, der tiefenpsychologische Elemente mit systemischen, familiendynamischen und spirituellen Aspekten kombinierte.

Seine Methodik ging weit über klassische Therapieansätze hinaus, indem sie die Auswirkungen von Generationen übergreifende Muster und Verstrickungen auf das aktuelle Leben des Einzelnen untersuchte. In der Familienaufstellung wurden Familienmitglieder (später auch andere soziale Systeme) durch Repräsentanten im Raum dargestellt, um systemische Dynamiken und unbewusste Bindungen sichtbar zu machen.

Im Laufe der Zeit verbreitete sich die Methode international und wurde weiterentwickelt. Therapeut*innen erweiterten das ursprüngliche Modell, indem sie etwa mit Organisationsaufstellungen, Verhaltensmusteraufstellungen oder Symptomaufstellungen experimentierten, die über die klassische Familienstruktur hinausgingen. In vielen Bereichen, von der Individual- aber auch der Familientherapie, über die Unternehmensberatung bis zur Traumabewältigung, findet die Aufstellungsarbeit inzwischen Anwendung.

Heutzutage wird die Methode als integrativer Ansatz in vielen Therapieformen genutzt, wobei die Arbeit mit Aufstellungen eine direkte Sichtbarmachung von systemischen Verstrickungen ermöglicht und dadurch tiefgehende, oft erstaunliche Lösungen und Klarheit für Klienten bietet.

Mein ganz eigener Ansatz für die Online Therapie

Falls du dich schon einmal mit Familienaufstellungen befasst hast, sind dir vermutlich die gängigen Methoden bekannt, wo Menschen als sogenannte ‚Stellvertreter‘ in die einzelnen Positionen gestellt werden. Ich selber war jahrelang in solch einer festen Gruppe aktiv und stellte mich für diese Rollen zur Verfügung, bearbeitete aber auch meine eigenen Themen. Allerdings lernte ich damals, durch Kai Nielsen, (1942-2011) eine etwas abgewandelte Variante des Familienstellens kennen, für die ich ihm sehr dankbar bin und die ich heute in meine therapeutische Arbeit einfließen lasse.

Zusätzlich habe ich die Familienaufstellungsarbeit erfolgreich für das virtuelle Sprechzimmer modifiziert . Der erste Schritt bestand darin, eine Methode zu entwickeln, bei der eine Einzelperson (also mein*e Klient*in) sich selbst in verschiedene Positionen versetzen und so wertvolle Informationen sammeln konnte. Diese Methode habe ich zunächst mit kollegialer Unterstützung an mir selbst ausprobiert und später erfolgreich in meiner physischen Praxis in München mit meinen Klient*innen umgesetzt.

Im Kontext der Online Therapie habe ich eine interessante Fortbildung besucht und viele aufschlussreiche Online-Sitzungen gesichtet, bis ich dann all mein Wissen und die vielen besuchten Schulungen im Aufstellungsbereich zusammenführte und meine ganz individuelle Methode in und für meine Praxis entwickelte.

Meist kommt sie im etwas späteren Verlauf der Therapie, wenn passend, zum Einsatz. Auch beraume ich immer eine Doppelstunde für eine Aufstellung ein, hier ist es wichtig, das Zeitfenster zu erweitern.

In der virtuellen Variante stellen wir kleine Figürchen oder Gegenstände (je nachdem, was gerade greifbar ist) als Stellvertreter auf. So entsteht zunächst ein Bild der Beziehungen zwischen den Personen, welche das innere Bild des*der Klient*in widerspiegelt, wie es erlebt wird. Die Therapeutin befragt daraufhin alle Stellvertreter (egal ob es sich um Personen, Instanzen, Glaubenssätze oder andere Elemente handelt) nach ihrem Gefühl und lässt sie auch Positionswechsel unternehmen, wenn dies gewünscht oder notwendig ist.

Durch die Aussagen und Positionsveränderungen entsteht oft schon ein vollkommen neues Bild der ursprünglich dargestellten Beziehungen. Zudem wird in einer solchen Aufstellung deutlich, wie viele verschiedene Menschen und Aspekte zu einem Beziehungssystem gehören und dieses mitgestalten.

Dann kommt ein weiterer, entscheidender Schritt in meiner Aufstellungsarbeit dazu: Wir fragen die einzelnen Parteien, was sie brauchen. Dazu finden wir gemeinsam einen oder mehrere passende Begriffe, die wir dem*der Einzelnen im wahrsten Sinne des Wortes ‚unterschieben’… dann prüfen wir, ob der Begriff passt oder anders formuliert werden muss oder noch was Anderes dazu gebraucht wird. Dies ermöglicht uns, (im Gegensatz zu den gängigen Methoden) nicht nur durch Verschieben der Positionen und Sichten der Zusammenhänge einen (Erkenntnis-)Prozess in Gang zu setzen, sondern in das System auch transformierende Gedanken ‚einzuspeisen‘. Dabei ist das Ziel immer, eine Harmonie im System herzustellen, so das jeder Aspekt/jede Person sich gesehen, gehört und gefördert/gefordert fühlt. Wir können aber auch für ‚Abgrenzung‘ sorgen, wenn nötig, und es werden auch vergessene Anteile/Familienmitglieder mit einbezogen.

Durch diese wertvolle und tiefgreifende Arbeit kehren meine Klienten mit einem völlig neuen Blick auf die Situation und neuen Handlungsmöglichkeiten und Gefühle in ihren Alltag zurück. Auch wirkt so eine Aufstellung noch im System ’nach‘ und es kommen nicht nur (oft) erstaunliche Erkenntnisse zutage, sondern es verschieben sich auch Energien im System selber.

Es ist sehr schwer in Worte zu fassen, wie genau was passiert, man muss es erlebt haben, um zu verstehen, wie tiefgreifend und transformativ so eine Aufstellung sein kann.

Die Rolle der Therapeutin ist dabei von zentraler Bedeutung. Eine fundierte Ausbildung, Erfahrung in der Begleitung von Menschen und eine achtsame Haltung sind entscheidend für den Erfolg der Aufstellungsarbeit. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Arbeit im Do-it-yourself-Modus eigentlich nicht anwendbar ist, da sie äußerst herausfordernd sein kann und nicht unterschätzt werden sollte. Wer nur über oberflächliche Kenntnisse verfügt, kann schnell an Grenzen stoßen und möglicherweise mehr Schaden als Nutzen anrichten. Daher ist es ratsam, sich an ein*e dafür qualifizierte*n Therapeut*in zu wenden, welche*r die Methodik umfassend beherrscht und in der Lage ist, die tiefgreifenden Prozesse mit großer Sorgfalt zu begleiten.

Diese Arbeit erfüllt mich immer noch mit Ehrfurcht vor ihrer Tiefe und den mannigfaltigen Erkenntnissen, die meine Klient*innen und ich dabei erhalten. Es ist mir eine Ehre und aber auch ein Anliegen, diese Aufstellungen mit sanfter und umfassender Führung für meine Klienten zu gestalten. Sie ist auch eine der wenigen Therapieansätze, wo ich tatsächlich etwas ‚direktiv‘ bin und nachkorrigiere, wenn ich zB merke, dass wir abgleiten vom Feld und ‚intellektualisieren‘ bzw. vom Kopf her interpretieren. Die erhaltenen Informationen kommen aber aus einer anderen ‚Ebene‘ und die zu finden ist mitunter eine Kunst.

Falls du mehr darüber wissen möchtest, oder aber selber ahnst, dass in ‚deinem System‘ etwas fehlt/der Haussegen schief hängt, kannst du dir gerne über diesen Button einen

Oh no! Panikattacke, was tun?

Zunächst einmal: Es ist einfach richtig besch…, wenn man einmal oder sogar schon öfter Panikattacken durchleben musste. Leider kann ich das aus eigener Erfahrung nachvollziehen: ich weiß noch genau, wie es sich angefühlt hat, als ich vor vielen Jahren selbst einmal eine Panikattacke hatte – mitten in einer Phase großer Veränderung, als ich mich gefragt habe: Schaffe ich das? Bin ich dieser Herausforderung überhaupt gewachsen?

Die mir damals nur halbbewusste Angst wurde so überwältigend, dass sie in eine Panikattacke umschlug – mit allem drum und dran. Und es war einfach nur schrecklich.

Ich blicke darauf inzwischen zurück als eine wertvolle Lern- und Lebenserfahrung, die schlussendlich nicht nur mir sondern auch dir zugute kommt.

Denn ich habe etwas Wichtiges verstanden:

Panikattacken kommen nicht aus dem Nichts. Oft sind sie ein Zeichen, dass wir zu lange nicht auf unsere innere Stimme gehört haben. Sie sind kein „Fehler“ des Körpers, sondern ein verzweifelter Versuch deines Systems, dir etwas klarzumachen.

Bei mir war es damals eine unerwartete Lebensveränderung, die mich völlig aus meiner gewohnten Sicherheit gerissen hat. Und auch wenn es verunsichernd und herausfordernd und sicherlich nicht einfach war, bin ich rückblickend so dankbar dafür… Für andere ist es vielleicht das chronische Übergehen der eigenen Bedürfnisse oder das Gefühl, in einem Leben festzustecken, das sich nicht mehr richtig anfühlt.

So schlimm sie sich anfühlen – Panikattacken sind oft ein Wendepunkt. Sie zeigen dir, dass dein System Veränderung braucht. Und das bedeutet: Es gibt einen Weg da raus!

Hier sind einige der wichtigsten Strategien, die dir helfen können, den Moment zu überstehen – und langfristig mehr innere Stabilität aufzubauen.

Panikattacken treten oft plötzlich und scheinbar ohne Vorwarnung auf. Betroffene erleben sie als äußerst intensiv und beängstigend – begleitet von Symptomen wie Herzrasen, Schwindel, Atemnot oder einem Gefühl der Ohnmacht. Doch so real sich die Angst auch anfühlt: Sie ist eine Welle, die kommt – und wieder geht. Die gute Nachricht: Auch wenn die Symptome beängstigend sind, stellen sie keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit dar. Du bist nicht in Gefahr. Dein Körper sendet gerade ein Fehlalarm-Signal – laut und unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich. Mit den richtigen Strategien kannst du lernen, in solchen Momenten besser mit der Situation umzugehen.

1. Akzeptiere die Panik

Der erste Schritt klingt paradox: Statt gegen die Panik anzukämpfen, nimm sie an. Der Versuch, die Symptome zu unterdrücken, kann sie verstärken. (‚What we resist persists‘) Sage dir innerlich:
„Ah, da ist sie ja wieder. Mein Alarmsystem reagiert, auch wenn keine echte Gefahr besteht. Das fühlt sich heftig an, aber ich weiß: Diese Welle ebbt wieder ab.“

2. Konzentriere dich auf deinen Atem

Panikattacken gehen oft mit einer schnellen, flachen Atmung einher, die das Gefühl von Atemnot verstärkt. Versuche, bewusst langsam und tief zu atmen. Zähle dabei: 4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden anhalten, 8 Sekunden ausatmen. Dies beruhigt und senkt sogar den Herzschlag. Wenn du nicht ganz so lange anhalten/ausatmen kannst, dient dies als Orientierung. Lege eine Hand auf deinen Bauch und spüre, wie sich dein Atem vertieft. Erinnere dich: Du hast jederzeit Kontrolle über deinen Atem – und damit auch über deinen Zustand.

3. Lenke deine Aufmerksamkeit

Um aus dem Kreislauf der Angst auszubrechen, richte deine Aufmerksamkeit nach außen. Suche dir bewusst fünf Dinge, die du sehen kannst, vier Dinge, die du hören kannst, und drei Dinge, die du fühlen kannst. Du bist hier, in diesem Moment. Dein Körper ist da. Deine Füße berühren den Boden. Diese Technik hilft, den Fokus von der inneren Anspannung auf die Außenwelt zu verlagern.

4. Erinnere dich: Es geht vorbei

Eine Panikattacke dauert in der Regel höchstens 30 Minuten und vergeht von allein. Oft klingt sie bereits nach wenigen Minuten ab, selten länger. Meist erreicht eine Panikattacke nach maximal 10 Minuten ihren Höhepunkt und klingt dann wieder ab. Die Angst will dich glauben lassen, dass dieser Zustand ewig anhält – aber das ist eine Illusion. Dein Nervensystem wird sich bald wieder beruhigen.

5. Schaffe dir einen sicheren Raum

Wenn möglich, suche einen Ort auf, an dem du dich wohlfühlst. Das kann ein ruhiger Raum sein oder einfach ein Platz, an dem du dich hinsetzen kannst. Beachte jedoch, dass ein solcher sicherer Raum nicht immer verfügbar ist. Gerade in Situationen wie im Supermarkt, in der U-Bahn oder beim Autofahren kann es herausfordernd sein, mit einer Panikattacke umzugehen.

In solchen Fällen kann es hilfreich sein, dir bewusst zu machen, dass du die Kontrolle über deinen Atem und deine Gedanken behalten kannst, selbst wenn die Umgebung stressig ist. Dein sicherer Raum ist nicht immer ein Ort – er kann ein Gefühl sein, das du in dir trägst.

6. Probiere kleine Übungen

Muskel- und Körperentspannung: Wenn du dich angespannt fühlst, kannst du gezielt kleinere Muskelgruppen aktivieren. Balle deine Fäuste und zähle dabei langsam von 1 bis 5. Lass dann los und genieße die Entspannung.
Gedankenstopp: Die Gedankenstopp-Methode kommt aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Wenn panische Gedanken in dir aufsteigen, sage laut „Stopp“ oder stelle dir ein rotes Stoppschild vor.
Zählen: Zähle rückwärts von 100 in Dreierschritten. Diese Aufgabe erfordert Konzentration und lenkt ab.
Bodenhaftung: Stelle beide Füße fest auf den Boden, spüre den Kontakt zur Erde und sage dir: „Ich bin hier und sicher.“
Schärfereize: Falls es dir möglich ist, lutsche ein Ingwerbonbon oder etwas anderes Scharfes.

7. Hole dir Unterstützung

Wenn Panikattacken wiederkehrend auftreten oder dein Alltag stark beeinträchtigt ist, könnte es hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Eine Therapie kann dir helfen, die Ursachen zu verstehen und langfristige Strategien zu entwickeln.

Dass du dich mit diesem Thema auseinandersetzt, zeigt schon, dass du bereit bist, etwas zu verändern – und das allein ist ein riesiger erster Schritt.

Falls du merkst, dass du dir nicht nur Erleichterung in akuten Momenten, sondern eine tiefere innere Stabilität wünschst, lade ich dich herzlich ein, dir hier einen kostenlosen Kennenlerntermin auszusuchen:

Fazit

Panikattacken sind intensiv, aber sie sind vorübergehend und nicht gefährlich. Mit den richtigen Techniken kannst du den Moment überstehen – doch langfristig geht es um mehr als nur das.

Denn Panikattacken treten nicht zufällig auf. Auch wenn sie auf den ersten Blick plötzlich erscheinen, gibt es oft eine „Vorgeschichte“ – ein Muster aus Stress, Selbstzweifeln, Überforderung oder ungelösten Ängsten, das dein System irgendwann nicht mehr kompensieren kann.

Und weißt du, was ich an Menschen bewundere, die Panikattacken durchleben? Ihre innere Stärke. Ich weiß, dass sich das für dich vielleicht gerade ganz anders anfühlt – vielleicht siehst du dich eher als „schwach“ oder „kaputt“.

Aber das Gegenteil ist der Fall. Eine Panikattacke durchzustehen ist nichts für schwache Nerven! Es ist Überlebensmodus auf höchstem Level. Dein Körper und dein Geist kämpfen darum, dich zu beschützen – auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt.

Und genau da setzt Therapie an: Nicht nur, um Panikattacken zu bewältigen, sondern um dein Leben so zu gestalten, dass du dich dauerhaft sicherer und stabiler fühlst. Das ist ein Prozess, genau so, wie es ein Prozess war, der dich an den Punkt geführt hat, an dem du gerade stehst und auf diesen Blogartikel gestoßen bist. Wenn du merkst, dass dich diese Themen schon länger begleiten, dann kann es sich lohnen, tiefer zu schauen – um nicht nur mit der Angst zu leben, sondern sie zu verstehen und zu transformieren.

Du bist nicht allein, und es gibt Wege, wieder mehr Kontrolle über dein Leben zu gewinnen, deine Wohlfühlbatterien aufzuladen und dein Kraft in gesünderen Bahnen wirken zu lassen!

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